JU-Podiumsdiskussion
Jugendforen und Jugendausschuss in Kombination
Eine weitere Möglichkeit sieht die Junge Union in einem Jugendausschuss, der sich aus Schülersprechern, Vertretern von Vereinen sowie kirchlichen und politischen Jugendorganisationen zusammensetzen könnte. „Ein Jugendausschuss, der ein Anhörungs- und Vorschlagsrecht im Schwetzinger Gemeinderat hätte und somit auch in engem Kontakt zu den politisch Verantwortlichen stehen würde, könnten wir uns sehr gut vorstellen. Die Vorteile sehen wir klar in der Interaktivität von Ausschuss und Stadtspitze, die unserer Meinung nach sehr wichtig ist, um junge Ideen mit Nachdruck in die Tat umsetzen zu können“, so JU-Vorsitzende Sarina Kolb.
Auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl zeigte sich einer Kombination aus Jugendforen und einem fest installierten Jugendausschuss aufgeschlossen und würde diese Entwicklung – sollte sie zustande kommen – unterstützen. Ein Blick auf die im Jahr 2011 vom Jugendgemeinderat durchgeführte Freizeitanalyse zeigte, dass sich die Jugend in Schwetzingen besonders ein besseres Abendangebot wünscht. In der anschließenden Diskussion zeichnete sich durch mehrere Wortmeldungen schnell ab, dass der Wunsch nach einem Jugendcafé besteht, das am Wochenende länger als bisher geöffnet hat und sein Angebot erweitert.
Zudem könnten die freiwerdenden Konversionsflächen in den kommenden Jahren möglicherweise mehr Raum für die Jugend und das Vereinsleben bieten. Auch das heikle Thema „Alkoholverbot“ auf Stufenpartys in städtischen Räumlichkeiten wurde am Abend angesprochen. Noch vor einigen Jahren war es üblich, dass die Schwetzinger Schülerschaft im Jugendzentrum oder im Schulgebäude Partys zur Finanzierung ihres Abschlussballs organisierte, auf denen unter Einhaltung des Jugendschutzgesetzes Bier und Wein ausgeschenkt werden durfte. Dies ist mittlerweile nicht mehr möglich, da niemand mehr die Verantwortung übernehmen möchte. Mit viel Verständnis für die Problematik gab es hierzu viele kritische Bemerkungen unter den Anwesenden. „Ein striktes Alkoholverbot ist keine geeignete Lösung, sondern stellt lediglich eine Problemverschiebung dar. Ich würde mir hier vielmehr einen offenen Dialog wünschen“, äußerte sich beispielsweise ein ehemaliger Schüler.
Im Anschluss an die Diskussion gab der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Muth noch einen kurzen Überblick über die Arbeit eines Gemeinderates und die anstehende Kommunalwahl im Mai 2014. Unter anderem ging er auf die Aufgaben eines Kommunalpolitikers und die aktuelle Zusammensetzung des Gemeinderates ein und erklärte den Jungwählern die verschiedenen Möglichkeiten der Stimmenvergabe (Kumulieren und Panaschieren). Nach einem diskussionsfreudigen und ideenreichen Abend rund um das Thema Jugendbeteiligung bedankte sich Sarina Kolb bei den drei Referenten für ihr Kommen. „Da Politik oftmals ein nervenaufreibendes Geschäft ist, gibt es bei uns als Präsent keine Flasche Wein, sondern eine große Vielfalt an Schokolade“, so die Jungpolitikerin mit einem Augenzwinkern.